Viele deutsche Fußballvereine stehen im Ruf, eine gute Jugendarbeit zu haben. Manche besitzen Leistungszentren, riesige Betreuerstäbe und jede Menge Geld, andere setzen auf einige wenige erfahrene Ausbilder oder eine frühe Integration von Talenten in die Profi-Mannschaft. Doch lässt sich der Erfolg der Jugendarbeit quantitativ messen? Ja, zumindest annäherungsweise. Zum Beispiel könnte man sich anschauen, welche Jugend-Abteilungen in den vergangenen Jahren an der Ausbildung von den meisten deutschen Nationalspielern beteiligt waren. Das wollen wir in diesem Artikel tun. Wir beginnen im Jahr 2004, das im deutschen Fußball eine Zäsur darstellt.
Erfasst werden also alle Nationalspieler, die seit einschließlich 2004 im Kader der DFB-Auswahl standen. Es ergibt sich dann folgende Bundesliga-Tabelle der Vereine mit der erfolgreichsten Jugendarbeit (Stand Oktober 2012):
Platz | Verein | Nationalspieler |
1 | VFB Stuttgart | 12 |
2 | FC Bayern München | 9 |
Schalke 04 | 9 | |
4 | Borussia Mönchengladbach | 6 |
1860 München | 6 | |
6 | Borussia Dortmund | 5 |
7 | Bayer Leverkusen | 4 |
VFL Bochum | 4 | |
1. FC Köln | 4 | |
Werder Bremen | 4 | |
11 | Hannover 96 | 3 |
Stuttgarter Kickers | 3 | |
Hertha BSC Berlin | 3 | |
Tennis Borussia Berlin | 3 | |
Rot-Weiß Erfurt | 3 |
Wenn man als junger deutscher Spieler eine Nationalmannschaftskarriere starten möchte, kann es zumindest kaum schaden, in der Jugend bei einem dieser Vereine anzuheuern. Es gibt allerdings noch zahlreiche andere Vereine, die ein oder zwei Nationalspieler ausgebildet haben. Darunter finden sich sogar Dorfvereine: Miroslav Klose zum Beispiel hat seine gesamte Jugendzeit bei der SG Blaubach-Diedelkopf verbracht.