Säunchen änder dich

Mit Saunen ist es so eine Sache. Jahrelang war ich im Fitnessstudio angemeldet – zum Schluss nur noch, um einmal pro Woche die winzige Einbau-Sauna nutzen zu können. Im Umkreis gab es einfach nichts anderes. Irgendwann hat dann in meinem Ort eine große Saunalandschaft eröffnet. Verkehrstechnisch auch für Auswärtige gut erreichbar, fürstlich eingerichtet und sogar vergleichsweise günstig.

Doch die vielen Vorzüge der Sauna wurden zum Fluch: Schon bald zog der gute Ruf auch viel Laufkundschaft an, die sich nicht mit der Saunakultur auskannte. Klar: Eine Saunalandschaft dieser Größe benötigt auch solche Kunden, um profitabel betrieben werden zu können. Doch die lauten Gespräche selbst im Ruheraum, die Gaffer und viele andere Unarten verwandelten den Erholungsort Sauna bald in eine ballermannartige Vorhölle. Selbst im Fitnessstudio, wo saunatechnisch ziemliche Anarchie herrschte, waren die Zustände noch besser. Meinem Unmut machte ich mehrfach an der Empfangstheke vorsichtig Luft. Doch solche Beschwerden sind nur Tropfen auf den heißen Lavastein.

Zwar wusste ich um andere Saunafreunde, die sich ebenfalls gestört fühlten. Aber was sollten wir tun? Die Sauna wechseln kam nicht in Frage: Eine weite Anfahrt wäre nötig gewesen, um die nächstgelegene Sauna zu erreichen. Selbst das alte Fitnessstudio hatte mittlerweile angekündigt, es werde zum Jahresende schließen.

So entstand die Idee für Sternesauna.de, ein Bewertungsportal für Saunen in Deutschland. Das Ziel ist es, Transparenz zu schaffen. An einem öffentlichen Ort sollen Saunafreunde ihre subjektiven Eindrücke schildern und sagen können, was ihnen an einer Sauna gut gefällt und was nicht. Die Betreiber erhalten so wichtige Anregungen, andere Saunagänger hingegen können vor Besuch einer Sauna abschätzen, was sie erwarten wird. Ich hoffe, dass sich die Seite in den kommenden Monaten und Jahren zu einer festen Institution in der deutschen Saunabranche entwickeln wird.

Männersauna – In der Schweiz Wirklichkeit

Oft schon haben wir uns Gedanken gemacht, wieso es in Saunabereichen eigentlich immer mindestens einen Damentag gibt, jedoch nie einen für die Herren:

Wollen ausnahmslos Frauen Ihre Ruhe vor dem anderen Geschlecht haben?
Wollen sich tatsächlich alle Männer in der Sauna an weiblichen Reizen ergötzen?
Hat man als Mann nicht das gleiche Recht auf körperliche Entspannung ohne die Blicke der Frauen oder ohne die Versuchung auf den weiblichen Körper zu starren?
Auch eifersüchtige, Sauna verschmähende Freundinnen und Ehefrauen würden sich Frauen freie Saunazeiten wünschen, die sie Ihren Männer ohne Eifersuchtsängste genehmigen können.

In Deutschland ist die Männersauna bisher eindeutig der homosexuellen Szene vorbehalten, was die Google-Suche mit dem Keyword „Männersauna“ bestätigt. Man kann in diesem Fall also nicht wirklich von einem entspannenden Saunabesuch für einen heterosexuellen Mann sprechen. In der Schweiz ticken dir Uhren anders! Hier hat man in etlichen Schwimmbädern und Fitnesscentern Herrentage bzw. -zeiten eingerichtet, in denen sich auch Männer bei hohen Temperaturen ohne die Ablenkung der Damenwelt entspannen dürfen.